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Montag

Mit dem Käfer auf dem Weg nach Hause

September 1981

Der Weg nach Hause war mit vielen Hindernissen gepflastert.
Mein Käfer war plötzlich nicht mehr zuverlässig und spuckte und keuchte!
Zum Glück fand ich eine Werkstatt, die sich seiner Probleme annahmen und schau an, für wenige Peseten war er mit Ölwechsel und ein paar neuen Zündkerzen wieder problemlos auf Tour.

Ich war froh, sah ich mich doch schon im Zug auf dem Weg nach Hause!

Über die unglaublichen Pyrenäen, durch Andorra la Vella und über wunderbare Bergpisten führte mein Weg Richtung Heimat.
Leider gibt es nur wenig Bilder, auch wenn ich sie noch im Kopf habe.

Unsere große Feige und der riesige alte Oleander auf meiner Terasse zeugt noch von dieser Reise und wurde damals ausgebuddelt und abgeschnitten!

Ich habe auf dieser Reise an meine scheidenden Schüler, die in die nächste Klassenstufe wechselten auch noch 33 Postkarten mit lieben Grüßen geschrieben!

Eine witzige Geschichte gab es noch an der Schweizer Grenze!
Der Grenzer fragte mich, wo ich denn her käme!
Als ich ihm erklärte, dass ich in Spanien war fragt er mich ganz trocken:
Hast du deinen Käfer am Strand eingebuddelt?

Wie kam er denn darauf?
Na ganz einfach,
man sah die Farbe kaum noch, das ganze Auto war eingestaubt und voll feiner Sandpartikel!

Ich übernachtete bei meinen Eltern und fuhr am nächsten Morgen nach Hause und erschien fast pünktlich zur Lehrerkonferenz.
Man bestaunte meine weiße Latzhose und meine Farbe und nahm mich als Exot wahr!
Das habe ich selbst natürlich nicht so gesehen!
Ich fand mich nur jung, flexibel, abenteuerlustig und fand es total o.k....!
Wenn man mir nur nicht die Fähigkeit abgesprochen hätte, eine gute Lehrein zu sein!


Das fand ich ziemlich schlimm, konnte es aber nicht ändern und sehr lang in meinem Lehrerleben musste ich mit diesem Stigma leben und arbeiten!
Ab und zu mal traf ich Kollegen, die mich verstanden und auf einer ähnlichen Wellenlänge lagen!
Auch heute noch, nach so viel Erfahrungen und guten Ergebnissen muss ich um Anerkennung ringen!
Wie gut, dass mich meine Kinder ohne wenn und aber lieben und mich die Eltern schätzen!
Da bin ich sehr dankbar dafür!
Gerne stenge ich mich für meine Kinder und deren Eltern in dieser Corona-Zeit an und tue alles für sie, wozu ich in der Lage bin!
Die Ergebnisse und die Nachrichten sprechen Bände und ich erfreue mich an den wunderbaren Arbeiten, die mir übermittelt werden!
Bis bald, hoffentlich erfahre ich bald, ob mein Caddy fertig wird!
Liebe Grüße   Susette