Translate

Mittwoch

Jugendsünden

August 1981

Zu Coronazeiten habe ich in meiner kleinen entschleunigten Welt mehr Zeit um zu träumen und mich auch an alte Zeiten zu erinnern.

Eigenes Photo von 1981 in den Bergen von Andorra!


Mit gut 20 habe ich zum Schrecken meiner Eltern meinen uralten Käfer, der älter war als ich, mit wenigen Mitteln zum Camper umgebaut.
Stehende Rücklehne raus, den Platz zum kleinen Gepäckraum dahinter, der jetzt offen war, mit einer Kindermatratze ausgelegt und auf die Rücksitzbank und die angrenzende kleine Matratze eine dicke Decke zur besseren Polsterung gelegt.

Vorhänge im passenden Muster zur Autofarbe wurden genäht und mit einfachen Stangen und Halterungen für Scheibengardinen angebracht.

In den Kofferraum, vorn unter die Haube kamen: Tisch, Stuhl, Hängematte, Kocher mit den wichtigsten Küchenuntensilien, das nötigste Geschirr und Besteck, Orangenpresse, Grillschale, Grillkohle, Tomatenmark, Kartoffeln, Gewürze, Kaffeesahne, Gemüsebrühe, Nudeln, Werkzeug für das Auto, ein Kanister Motoröl und eine Matte für den Strand.

Eine Bücherkiste mit vielen Büchern zum Lesen, Reiseführern, Kartenmaterial und Schreibzeug stand hinter dem Fahrersitz.
Die kleine Klamottentasche stand hinter dem Beifahrersitz.
Eine kleine Tasche mit den wichtigsten Badartikeln kam dazwischen.
Kühltasche mit Eisdose und Wolldecke zur Isolation fand ihren Platz vor dem Beifahrersitz.
Die magnetische Taschenlampe hing am Autodach, die zusätzlichen Batterien, viele, steckten mit wichtigen anderen Kleinigkeiten im Handschuhfach. 
Das Weinglas, eine gute Flasche Rotwein und Wasser steckten hinten im Türfach. 
Kuschelige Decke, Sitzunterlage, Baumwollbetttücher und ein Schlafkissen vervollständigten die Ausstattung.

Es gab einen Aufschrei, als ich mitteilte, dass ich nach Spanien fahren möchte, allein!

Und das auch noch mit dem uralten Auto! 
Damit hatte ich keine Probleme! In Spanien jemand zu finden, der einen Käfer reparieren kann, ist nicht schwer. Außerdem passten meine wichtigen Sachen in zwei Reisetaschen, die ich mit dem Zug auch zurück gebracht hätte.


Ich erstellte auf einer Karte die vorraussichtliche Route durch Frankreich und Spanien.
Zwei feste Ziele plante ich mit ein:
Sprachkurs in Valencia von zwei Wochen und
eine Woche Club Mediterrané in Sevilla.

Mit dem Versprechen, mich jeden Tag telefonisch zu melden, die Nächte auf Campingplätzen zu verbringen und der gleichen Routenkarte im Gepäck ließ man mich dann ziehen.
Ich startete bei meinen Eltern am Bodensee mit viel Trockennahrung ( Knäckebrot, Streichkäse und Salami etc) an Bord, den obligatorischen Hackfleischklößchen und Kartoffelsalat für Reisen sowie vielen guten Wünschen sowie Ermahnungen Richtung Süden.

Insgesamt war ich fast zwei Monate unterwegs und habe viel erlebt. Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht!

Doch etwas war sehr wichtig:
Ich habe auf meiner Reise unbekannten Männern nicht direkt in die Augen geschaut, denn das ist auch heute noch eine Einladung, dich anzumachen.
Nie habe ich allein eine Bar betreten, denn das war als Frau damals in Spanien unmöglich!
Wenn, dann habe ich Frauen z.B. nach dem Weg gefragt. 

Ich wurde angesprochen, am Strand oder im Restaurant, doch meist höflich und zuvorkommend.

Mal schauen, ob ich weitere Bilder von damals finde!
Wie kann man denn bequem im Käfer schlafen?

Mehr im nächsten Post von dieser wunderbaren Reise und meinen Erlebnissen, auf der ich viel gelernt habe, nicht nur Spanisch!

Viele Grüße
Susette 😊


 


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen